Dänemark

Dänemark ist das kleinste und südlichste skandinavische Land. (Nördlichster Punkt: Skagen, südlichster Punkt: Gedser). In Luftlinie ist es 356 km lang und 453 km breit. Die Fläche beträgt - ohne die teilautonomen Gebiete Färöer und Grönland - ca. 43.094 qkm. Es besteht aus der Halbinsel Jütland, die durch eine 68 km lange Landesgrenze zu Deutschland mit dem europäischen Kontinent landfest ist, sowie aus 407 Inseln, von denen knapp 80 bewohnt sind.

Die Gesamtlänge der Küstenlinie beträgt gut 7.300 km, 5.000 km sind zum Baden geeignet. An keinem Punkt in Dänemark ist man weiter als 55 km von der Küste entfernt. Mehr als 1.000 Seen und 4.200 qkm Wald kennzeichnen zusammen mit ausgedehnten Agrarflächen das Landschaftsbild. Dänemark hat zwar keine Berge, ist aber recht hügelig, die höchste Erhebung, Yding Skovhøj, mißt gerade 173 m ü.M.

   Die Bevölkerungszahl von ca. 5,5 Mio. ergibt eine Bevölkerungsdichte von 125/qkm. Im Großraum Kopenhagen wohnen rund 25% der Gesamtbevölkerung.

Dänemark ist das älteste Königreich Europas. Königin Margrethe II., die 1972 proklamiert wurde, ist Nachfahrin von König Gorm dem Alten, der vor über 1.000 Jahren regierte. 1849 wurde die uneingeschränkte Monarchie in
den Parlamentarismus geändert.
Das dänische Parlament "Folketing" ist seit der Reform 1953 ein Einkammerparlament mit 179 Sitzen (davon je zwei Mitglieder von den Färöer-Inseln und Grönland). Die Abgeordneten werden für die Dauer von vier Jahren gewählt. Seit 1973 ist Dänemark Mitglied der EG/EU/EF.

Die "Dannebrog" (weißes Kreuz auf rotem Grund)    Fahne-DK.gif (1076 Byte)    ist seit 1219 Nationalflagge. Rund 88% der Bevölkerung sind Mitglied der dänischen, evangelisch-lutherischen Staatskirche. Die meisten Dänen sprechen recht gut Englisch und Deutsch.


 Im Herzen Dänemarks auf der grünen Insel Fünen (Fyn) liegt Odense, die drittgrößte Stadt Dänemarks.
Um von Jütland nach Fünen zu kommen, muß man über den kleinen Belt. Dies kan man über zwei Brücken tun, über die Alte Kleinerbelt- oder über die Neue Kleinerbelt-Brücke. Die alte Brücke ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke, während die neue eine Autobahnbrücke ist.

Fyn.gif (1876 Byte)

Gammel Lillebæltsbro

Jahrhunderte lang war die Fährverbindung zwischen Jütland und Fünen via Snoghøj (J) <-> Kongebroen (F). Durch ein größeres Verkehrsaufkommen, wurde diese Route zum Flaschenhals. Besonders nach dem Entstehen der Eisenbahn. Die Möglichkeit, eine Brücke über den kleinen Belt zu bauen wurde zum ersten mal 1883 untersucht. Der kalkulierte Preis war damals 12 Mill. Kronen. In den vielen folgenden Jahren wurde für und gegen dabattiert. 
Erst im März 1924 wurde endlich beschlossen die Brücke zu bauen. Allerdings beschloß man zuerst, nur eine Eisenbahnbrücke zu bauen, ein Beschluß, der später geändert wurde, so daß die Brücke auch von anderen Fahrzeugen benutzt werden konnte. Die Dänische Staatsbahn (DSB) war Bauherr und die Firma Monberg & Thorsen bekam die Aufgabe, das bisher größte Bauwerk in Dänemark, zu bauen.

Der erste Spatenstich wurde im Dezember 1925 getan. Trotz eines großen Maschinenparkes, war die Schaufel immer noch das wichtigste Werkzeug. Deshalb kamen viele Arbeitslose aus ganz Dänemark zu diesem Projekt. Insgesamt waren 500 Personen bei dem Bau der Brücke beschäftigt.

Der Bau der Brücke bestand aus verschiedenen gleichzeitig laufenden Projekten. Von 1930-32 wurden die Senkkästen an Land aus Beton gegossen. Um den Senkkasten ins Wasser gleiten zu lassen, wurde die Rutsche mit 500 kg grüner Schmierseife eingeschmiert. Die Senkkästen wurden 6,5 m in den Lehmboden gebohrt. Dies wurde ohne Druckluft, in einer Arbeitskammer 40 m unter der Wasseroberfläche gemacht. Dies war damals der unsicherste Arbeitsplatz.

Von 1931-32 wurden die Senkkästen mit Beton ausgegossen, die bei Snoghøj auf Grund gesetzt waren. Danach wurden die Pfeiler auf dem Grund des Kleinen Belt gesetzt. Von 1931-34 wurden die Pfeiler fertig gemacht. Die Form der Pfeiler gewährleistet Schutz gegen Eisschollen und einer eventuellen Schiffszusammenstoß.
Von 1930-33 wurden die Landanschlüsse und Bögen aus Beton gebaut. Das Armierungseisen wurde, mit einer für Dänemark neuen Technik geschnitten, nämlich elektrisches Werkzeug. Von 1933-34 waren 77 Nietarbeiter beschäftigt, den ganzen Oberbau in Stahl zu vernieten. Insgesamt wurden 2 Mill. Nieten verwendet.
Die 57 m hohe , 1.125 m lange und 305 000 Tonnen schwere Brücke wurde am 14. Maj 1935 eingeweiht und entwickelte sich schnell zu einem Ausflugsziel. 
Ende des 2 Weltkrieges sollte die Brücke gesprengt werden, was aber von der dänischen Widerstandsbewegung und einem deutschen Offizier verhindert wurde.

Ny Lillebæltsbro

Die neue "Kleiner-Belt-Brücke" wurde in den Jahren 1965-1970 gebaut. Bauherr der Hängebrücke war der dänische Staat und die Firma Monberg & Thorsen, die gleiche Firma, die 40 Jahre früher, die alte Brücke gebaut hat. 
Die Brücke ist eine 6 spurige Autobahnbrücke mit einer Gesamtlänge von 1.700 m. Die benutzbare Breite ist 26,6 m. Zum Vergleich ist die Fahrbahn der alten Brücke nur 5,6 m. Die größte Wassertiefe in der Brückenlinie ist 45 m, aber auf Grund der großen Spannweite stehen die Pfeiler in nur 20 m Tiefe. Jeder Pfeiler hat ein Fundament von 210 Eisenbetonpfählen, die ca 30 m in den Undergrund gerammt wurden.

Die Eisenbetonpfeiler haben eine Höhe von 120m über der Wasseroberfläche. Die Ankerblöcke, an denen die Hauptkabel verankert sind, sind schwere armierte Betonkonstruktionen, die an Land eingegraben sind. Jedes Hauptkabel ist 1.500 m lang und 58 cm im Durchmesser. 

Auf Grund der Flexibilität der Kabel bewegt sich die Brücke in Längs- richtung, wenn sie belastet wird. Auch durch Temperaturschwankungen ändert sich die Länge der Brücke. Die neue "kleine Beltbrücke" ist heute ein wesentlicher Teil des dänischen Autobahnnetzes und wird jährlich von über 10 Million Autofahrer benutzt.

 

Odense            Stadtwappen

Odense ist die Märchenhauptstadt und Geburtsort von

Hans Christian Andersens.


Eine der ältesten Städte Dänemarks -
mit einer 1000 jährigen Geschichte.

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