Gammel Lillebæltsbro

Jahrhunderte lang war die
Fährverbindung zwischen Jütland und Fünen via Snoghøj (J) <->
Kongebroen (F). Durch ein größeres Verkehrsaufkommen, wurde
diese Route zum Flaschenhals. Besonders nach dem Entstehen der
Eisenbahn. Die Möglichkeit, eine Brücke über den kleinen Belt zu
bauen wurde zum ersten mal 1883 untersucht. Der kalkulierte
Preis war damals 12 Mill. Kronen. In den vielen folgenden Jahren
wurde für und gegen dabattiert.
Erst im März 1924 wurde endlich beschlossen die Brücke zu bauen.
Allerdings beschloß man zuerst, nur eine Eisenbahnbrücke zu
bauen, ein Beschluß, der später geändert wurde, so daß die
Brücke auch von anderen Fahrzeugen benutzt werden konnte. Die
Dänische Staatsbahn (DSB) war Bauherr und die Firma Monberg &
Thorsen bekam die Aufgabe, das bisher größte Bauwerk in
Dänemark, zu bauen.
Der erste Spatenstich wurde im Dezember 1925 getan. Trotz eines
großen Maschinenparkes, war die Schaufel immer noch das
wichtigste Werkzeug. Deshalb kamen viele Arbeitslose aus ganz
Dänemark zu diesem Projekt. Insgesamt waren 500 Personen bei dem
Bau der Brücke beschäftigt.
Der Bau der Brücke bestand aus verschiedenen gleichzeitig
laufenden Projekten. Von 1930-32 wurden die Senkkästen an Land
aus Beton gegossen. Um den Senkkasten ins Wasser gleiten zu
lassen, wurde die Rutsche mit 500 kg grüner Schmierseife
eingeschmiert. Die Senkkästen wurden 6,5 m in den Lehmboden
gebohrt. Dies wurde ohne Druckluft, in einer Arbeitskammer 40 m
unter der Wasseroberfläche gemacht. Dies war damals der
unsicherste Arbeitsplatz.
Von 1931-32 wurden die Senkkästen mit Beton ausgegossen, die bei
Snoghøj auf Grund gesetzt waren. Danach wurden die Pfeiler auf
dem Grund des Kleinen Belt gesetzt. Von 1931-34 wurden die
Pfeiler fertig gemacht. Die Form der Pfeiler gewährleistet
Schutz gegen Eisschollen und einer eventuellen
Schiffszusammenstoß.
Von 1930-33 wurden die Landanschlüsse und Bögen aus Beton
gebaut. Das Armierungseisen wurde, mit einer für Dänemark neuen
Technik geschnitten, nämlich elektrisches Werkzeug. Von 1933-34
waren 77 Nietarbeiter beschäftigt, den ganzen Oberbau in Stahl
zu vernieten. Insgesamt wurden 2 Mill. Nieten verwendet.
Die 57 m hohe , 1.125 m lange und 305 000 Tonnen schwere Brücke
wurde am 14. Maj 1935 eingeweiht und entwickelte sich schnell zu
einem Ausflugsziel.
Ende des 2 Weltkrieges sollte die Brücke gesprengt werden, was
aber von der dänischen Widerstandsbewegung und einem deutschen
Offizier verhindert wurde. |
Ny Lillebæltsbro

Die neue "Kleiner-Belt-Brücke"
wurde in den Jahren 1965-1970 gebaut. Bauherr der Hängebrücke war der
dänische Staat und die Firma Monberg & Thorsen, die gleiche Firma, die 40
Jahre früher, die alte Brücke gebaut hat.
Die Brücke ist eine 6 spurige Autobahnbrücke mit einer Gesamtlänge von 1.700
m. Die benutzbare Breite ist 26,6 m. Zum Vergleich ist die Fahrbahn der
alten Brücke nur 5,6 m. Die größte Wassertiefe in der Brückenlinie ist 45 m,
aber auf Grund der großen Spannweite stehen die Pfeiler in nur 20 m Tiefe.
Jeder Pfeiler hat ein Fundament von 210 Eisenbetonpfählen, die ca 30 m in
den Undergrund gerammt wurden.
Die Eisenbetonpfeiler haben eine Höhe von
120m über der Wasseroberfläche. Die Ankerblöcke, an denen die Hauptkabel
verankert sind, sind schwere armierte Betonkonstruktionen, die an Land
eingegraben sind. Jedes Hauptkabel ist 1.500 m lang und 58 cm im Durchmesser.
Auf Grund der Flexibilität der Kabel bewegt sich die Brücke in Längs-
richtung, wenn sie belastet wird. Auch durch Temperaturschwankungen ändert
sich die Länge der Brücke. Die neue "kleine Beltbrücke" ist heute ein
wesentlicher Teil des dänischen Autobahnnetzes und wird jährlich von über 10
Million Autofahrer benutzt.
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