1900 - Ansichtskarte Saaz a. d. Eger in Böhmen

Horkau (Horka) - Die Geschichte nach 1945 , Untergegangene Orte
Beigetragen: Zdena Binterová
(Übersetzung: Gerhard Stübiger und Kollektiv VÚHU unter der Leitung von Ing. Eva Lahodná)

Das Dorf Horkau lag 8,1 km westsüdwestlich von Kaaden an der östlichen Hühnerkopper Lehne auf einer Seehöhe von 580 m. Die Hühnerkoppe ist ein gedehnter Basaltrücken von 716 m Höhe. Hinter der Dorfgrenze floss der Dohnauer Bach. Im Dorf gab es die Kapelle, die der Hl. Gottes Mutter geweiht war. Die Benennung des Dorfes ist slawischer Herkunft und sein Katastralgebiet nahm im Jahre 1930 die Fläche von 172 ha ein.
Kaiser Frnz Josef I. Platz
Die erste allgemein anerkannte Urkunde über das Vorhandensein von Horkau stammt erst aus dem Jahre 1460, als dieses Dorf in der Vermögensaufnahme der Burg Egerberg angeführt wurde. Th. Schütz gibt für die erste Urkunde von Horkau erst das Jahr 1400 an, in dem das
Dorf nach Eintragung im Lehensbrief Huorcze erwähnt wurde. Es wird nachgewiesen, dass gewiss im Jahre 1488 das Dorf Horkau zur Herrschaft Egerberg gehörte.
Im folgenden Jahrhundert stehen über das Vorhandensein von Horkau keine Urkunden zur Verfügung. Erst im Jahre 1631 wurde Horka in dem Grundbuch des Dorfes Westrum, das schon zur Herrschaft Klösterle gehörte, angegeben.

Auch in der Steuerrolle vom Jahre 1654 wurde angegeben, dass Horkau zur Herrschaft Klösterle gehört. Damals lebten hier 4 Bauern, 2 Häusler, und 3 lebten auf Gemeindekosten. Die Häuser wurden durch den Dreißigjährigen Krieg nicht zerstört. Die Roggenfelder lagen hoch und Wiesen
genügten nur für den nötigsten Lebensunterhalt. In der Steuerrolle wurde weiter angegeben, dass die wichtigste Einnahmequelle der Bauern die Viehzucht und das Holzmachen bildeten. Die Erträge der Felder allein waren für den Lebensunterhalt nicht ausreichend.

Im Jahre 1787 gab es im Dorf, das Harkau, Horkau oder Hurka genannt wurde, 19 Häuser. Im Jahre 1846 lebten in 21 Häusern 102 Einwohner.
Nach den Adressbüchern der Jahre 1914 - 1924 gab es die Pfarrei, Post und Schule in Redenitz. Im Dorfe befanden sich 3 größere Güter, ein Schuster und ein Schmied. Die Einwohner lebten von der Arbeit in der Landwirtschaft oder im Walde. Die Eisenbahnstation war mehr als 9 km
entfernt, entweder in Oleschau oder in Tiefenbach - Saar.

Im Jahre 1850 wurde auch Horkau für kurze Zeit eine selbständige Gemeinde, aber schon im Jahre 1868 wurde es ein Teil von Redenitz. Die Zeitgenossen erinnern sich daran, dass die Straße von Redenitz nach Horkau eine Pflaumenalle war. Hinter der Dorfgrenze ersetzen die Pflaumen
die Ebereschen.
Die Aussiedlung von Horkau kam zum 15. 5. 1954.

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